Guam: Die USA außerhalb der USA
Die USA verfügen über einige Territorien, die zwar zu den Staaten gehören, sich aber außerhalb der Grenzen des Festlands befinden. Eines davon ist die Insel Guam. Im Gegensatz zu Hawaii, das sich noch relativ nah an der Küste der USA befindet, liegt Guam wesentlich weiter außerhalb, sogar auf einem anderen Kontinent. Die Insel gehört zum asiatischen Kontinent, genauer gesagt zu Mikronesien, und liegt mitten im Pazifik. Das kleine Eiland (nur 48 km lang und 15 km breit) ist bei Touristen sehr beliebt, insbesondere bei Japanern und den Bewohnern anderer asiatischer Staaten. Der Jahresdurchschnitt der Temperatur in Guam beträgt 30 °C. Besucher kommen hauptsächlich wegen der malerischen Landschaft und der paradiesischen Strände, die durch das milde Klima das ganze Jahr über sehr einladend sind.
Stellen Sie den Antrag online und erhalten Sie Ihr ESTA Visum per E-Mail!
Ein kleiner Ort mit einer großen Geschichte
Guam wird seit dem 16. Jahrhundert eine hohe strategische Bedeutung beigemessen. Es war vierhundert Jahre lang eine spanische Kolonie und wurde insbesondere als Stützpunkt für den Zugang zu den Indischen Inseln genutzt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Guam zur US-amerikanischen Militärbasis. Aufgrund der Lage der Insel in unmittelbarer Nähe zu Japan wurden die Amerikaner zu Beginn des Zweiten Weltkriegs von den Japanern von dort vertrieben, kehrten gegen Ende des Krieges jedoch mit voller Gewalt zurück. Nachdem im Rahmen des Pazifikkrieges mehrere Gefechte auf der Insel ausgetragen worden waren, kehrte sie schließlich in den Besitz der USA zurück. In der gefürchteten Andersen Air Force Base auf Guam wurden denn auch die letzten Änderungen am berüchtigten Kampfflieger Enola Gay vorgenommen, bevor er seinen Angriff auf Hiroshima und Nagasaki startete.
Heute ist die Insel zwar noch immer ein wichtiger Militärstützpunkt, das oberste „Kommando“ hat allerdings der Tourismus und die Überbleibsel der kriegerischen Vergangenheit befinden sich größtenteils hinter den Toren des Pacific War Museum. Guam verfügt über mehr als 100 historische Stätten, die im National Register of Historic Places (deutsch „Nationales Verzeichnis historischer Stätten“) gelistet sind. Hier erhalten Besucher einen Einblick in die letzten 4.000 Jahre des Insellebens: Erkunden Sie die geschichtlich bedeutsamen Orte auf den Straßen von Hågatña, entdecken Sie die Sage von Two Lovers Point und tauchen Sie bei kulturellen Demonstrationen in die regionale Chamorro-Tradition ein.
Bezaubernde Küsten
Mikronesien ist zwar nicht gerade ein Mekka für Meeresbiologen, das dortige Wasser ist allerdings herrlich warm und kristallklar. Es gibt wunderschöne Korallenriffe und Besucher finden perfekte Bedingungen zum Schnorcheln vor. Die berühmtesten Strände sind der Gun Beach, der seinen Namen einer gut erhaltenen Kanone aus dem Krieg verdankt, der Gab Gab Beach in der Nähe des US-amerikanischen Marinestützpunkts und der Merizo Pier Park mit seiner guten Wassersport-Infrastruktur. Gerätetaucher kommen an den über 30 Tauchstellen vor der Insel voll auf ihre Kosten. Wer einen Tauchschein hat, kann sich von den Betreibern per Boot hin schippern lassen.
Ein weiteres Highlight an der schier endlosen Küste der Insel ist War im Pacific National Park. An dieser Gedenkstätte befinden sich Nachbildungen von Schützengräben, Kanonen, Kriegsfahrzeugen und andere Memorabilien, anhand derer Besucher die Geschichte des Kampfes um die Pazifischen Inseln nachvollziehen können.
Können Sie den Antrag mit Ihrem Reisepass online stellen? Informieren Sie sich hier über die Anforderungen für das ESTA-Visum.
Lebendige Kultur
Die beliebteste Touristenattraktion auf Guam ist der Two Lovers Point. An diesem sagenumwobenen Ort haben sich der Legende zufolge zwei Liebende gemeinsam von den Klippen gestürzt, um im Jenseits für immer beisammen sein zu können. Ob die Legende nun wahr ist oder nicht: Der Ort ist allein schon wegen seiner malerischen Landschaft einen Besuch wert. Zu den berühmtesten Küstenvierteln von Guam gehört Tumon Bay. Hier sind die bedeutendsten Hotels der Insel zu finden. Der Strand beeindruckt mit seiner malerischen Schönheit und lädt mit seinem kristallklaren Wasser zum Schnorcheln ein. Wer noch mehr von Guams idyllischer Landschaft sehen möchte, sollte den Strand Tamuning Beach besuchen. Hier locken jede Menge Sonne, Salz und fantastische Fotogelegenheiten.
Wer eher kulturell interessiert ist, sollte sich den Chamorro Village Night Market nicht entgehen lassen. Hier gibt es eine Vielzahl an charakteristischen Läden und Live-Performances. „Hafa Adai“, der Sinn der Inselbewohner für Zusammenarbeit und Stolz, liegt in der Luft.
Im Folgenden haben wir einige Dinge aufgelistet, die Sie vor einem Besuch in Guam wissen sollten:
Sie haben zwei Temperaturen zur Auswahl: heiß und sehr heiß
Bei Temperaturen zwischen 24 °C und 29 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 70 % (Jahresdurchschnitt) sind kühle und kalte Tage eine echte Seltenheit in Guam. Von Jänner bis Juni herrscht auf der Insel die sogenannte „trockene Jahreszeit“ und von Juli bis zum Jahresende herrscht die Regenzeit. Zu den kältesten Monaten gehören der Jänner, Februar und März. Die Sommerzeit der Nordhalbkugel (Juni bis August) gilt als heißeste Periode. Mit luftig-leichter Kleidung und vielseitigen Accessoires für das wechselhafte Wetter (Kopfbedeckung, Regenschirm, Wanderschuhe und Sonnenbrille) sind Sie gut beraten.
Sonntags ist nicht viel los
Da die Bewohner überwiegend katholisch sind und der Glaube großen Einfluss auf das Inselleben hat, ist Sonntag ein Ruhetag. Die meisten Geschäfte (darunter auch einige Restaurants!) schließen entweder früh und öffnen spät, oder bleiben den ganzen Tag geschlossen. Wenn alles andere geschlossen hat, ist ein Brunch in einem Hotel die perfekte Alternative. Das ist zwar etwas teurer, die Speisen sind allerdings von Feinsten.
Merkwürdige Einstellung zu Familienplanung und Verhütung
Der simple Kauf von Verhütungsmitteln gleicht auf Guam einer „Mission Impossible“, denn die meisten Läden führen diese Artikel nicht. Wer dergleichen braucht, muss in der Apotheke auf einen Knopf drücken, damit ein Mitarbeiter mit einem Schlüssel zur Hilfe eilt und das entsprechende Schränkchen aufsperrt. Als ob das nicht schon peinlich genug wäre, kann man Kondome auch nicht einfach in seinen Einkaufskorb legen, sondern muss zur Bezahlung zu einer eigens dafür bestimmten Kasse gehen. Wer das Ganze umgehen möchte, kann in einem Mini-Markt oder Tankstellengeschäft nach einem „alternativen“ Verhütungsmittel suchen: Die Entscheidung ist ganz Ihnen überlassen.
Viele öffentliche Strände
Ein echtes Plus in Guam: Die meisten Strände und Parks sind „public“, was hier gleichbedeutend mit „gratis“ ist, und leicht zugänglich. Wenn Sie unterwegs allerdings ein idyllisches Stückchen Küste mit dem Schild „No Trespassing“ (Betreten verboten) sehen, halten Sie sich daran und machen Sie einen Bogen um das Grundstück.
Steuern und Trinkgeld meistens inbegriffen
Auf der Insel wird keine Mehrwertsteuer (!) erhoben. Exklusive Marken sind nicht selten gleich neben regionalen Handwerksprodukten zu finden. Bei den meisten Hotels und Restaurants sind 4 % Steuern und 10 % Trinkgeld im Preis inbegriffen. Wenn Sie mit der Bedienung zufrieden sind, können Sie aber trotzdem gern 5 bis 10 % drauflegen.
Siehe auch: Die 6 Städte in den USA mit der besten Lebensqualität 2018